Zwischen Bild und Wirklichkeit

Wenn es aber Wirklichkeitssinn gibt, und niemand wird bezweifeln, dass er seine Daseinsberechtigung hat, dann muss es auch etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann. Wer ihn besitzt, sagt beispielsweise nicht: hier ist dies oder das geschehen, wird geschehen, muss geschehen; sondern er erfindet: hier könnte, sollte, müsste geschehen. Und wenn man ihm von irgendetwas erklärt, dass es so sei, wie es sei, so denkt er: nun, es könnte wahrscheinlich auch anders sein.

Robert Musil, in: Der Mann ohne Eigenschaften

Fred Lloyd Roche, 1969

Drinnen (YMCA-Gebäude Warschau) Aneta Grzeszykowska & Jan Smaga, 2006

Lina Bo Bardi (1914–1992)

Design for interior flooring based on a scheme used at Carpenders Park School Oliver Cox, Hertfordshire, 1950

Building and environment Junya Ishigami

Architecture Without Content Studio at Mendrizio – O.A. Alexandru, K.Nilsen, L.Silva, N. Do Amaral, R.Roncoroni, L. Vinti, F. Piantoni, B.Orlandi, 2011

Einbildungskraft ist die Prosa der Bildungskraft oder Phantasie.

Jean Paul

Wall, Scenography for a theater play OFFICE Kersten Geers David Van Severen

Alberto and Diambra Gatti, 1967

Diet Sayler 1969

Shinichi Ogawa, 1993

Alison and Peter Smithson, 1953

James Gowan, 1969

Drawing from the Architecture-Sculpture-Painting Series Lebbeus Woods, 1979

Callahan Residence Paul Rudolph, Birmingham, Alabama, 1965

Atelier Bow Wow

Gianugo Polesello, Aldo Rossi, Luca Meda, 1963

Graph Paper Building Saul Steinberg, 1950

Hotel GRAU – Groupe romain architectes urbanistes, Chiatante, Genovese, 1969

Die Pantoffel Samuel van Hoogstraten, 1658

Rhine-Meuse-Scheldt Delta Studio Joost Grootens

Serpentine Gallery Pavillon Peter Zumthor, London

Toyo Ito, 1993

(Un)City Cedric Libert, 2012

Galerie-und Büro Messegelände Kortrijk OFFICE Kersten Geers David Van Severen, Kortrijk, 2009

Bath in a garden Junya Ishigami

Lina Bo Bardi (1914–1992)

Eames House, Designers Charles and Ray Eames look through a scale model of their home 1960, Foto: Peter Stackpole

Pool Magazine

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Zwischen Bild und Wirklichkeit

»Drängt eine Musik die Zeit zusammen, faltet ein Bild Räume ineinander, so konkretisiert sich die Möglichkeit, es könne auch anders sein.«

Theodor W. Adorno

Bei dem Versuch Mögliches sichtbar zu machen bedient sich die Architekturdarstellung einer breiten Palette grafischer und malerischer Mittel. Inspiration dazu lässt sich vielerorts finden. Die hier ausgewählten Arbeiten sollen inspirieren und ein vielfältiges wenn auch nur bruchstückhaftes Bild einer Auseinandersetzung mit dem Thema zeigen.

Es liegt im Wesen der Architektur Präsenz zu verkörpern und Inbegriff der Wirklichkeit zu sein. Eben das unterscheidet sie von anderen Disziplinen. Sie gibt ein Versprechen von Wirklichkeit, von Authentizität und Wahrheit. Besonders in der Darstellung lässt sich der nötige Möglichkeitsraum finden um sich dieser verwurzelten Vorstellung entgegenzustellen und sie zu verändern.

Kuration: Anna Wolf
Kunstuniversität Linz – die architektur